Herpes Virus
Herpesviren - eine große Familie
Herpesviren gehören zu einer Gruppe von DNA-Viren. Das sind Viren, deren Erbmaterial aus DNA besteht, und die die Eigenschaft haben, sich nach einer Erstinfektion ein Leben lang dauerhaft im Körper häuslich niederzulassen.
Zu dieser großen Familie, die aus über 130 verschiedenen Herpesviren besteht, sind aktuell acht Herpesviren bekannt und davon sind fünf Herpesviren-Typen regelmäßig bei Menschen vorzufinden. Zu diesen fünf gehören
- HHV-1: Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1): auch Lippenherpes (Herpes labialis) genannt
- HHV-2: Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2): infiziert Schleimhäute und hierzu gehört der Genitalherpes (Herpes genitalis)
- HHV-3: Varizella-Zoster-Virus (VZV)
- HHV-4: Epstein-Barr-Virus (EBV)
- HHV-5: Zytomegalie-Virus (CMV)
Herpesviren begleiten den Menschen schon seit Millionen von Jahren. Viele von uns kennen ihn als lästigen Lippenherpes. Dieser Herpes zeigt sich gerne an den Lippen und meist genau dann, wenn wir ihn gar nicht gebrauchen können.
Aber woher kommt es, dass einige Menschen Probleme mit ihm haben und andere wieder nicht?
Herpes-simplex-Virus 1 – Lippenherpes (HHV-1)
An diesen Herpesviren kann man sich schnell und vor allem auch unbemerkt anstecken. Die Durchseuchung der Bevölkerung liegt bei 90%. Die Viren befinden sich in der Haut- und Schleimhautblässchen und werden so über kleine Wunden von Mensch zu Mensch weitergereicht. Besonders die Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus 1, dem Lippenherpes, passiert oft schon in sehr jungen Jahren durch den engen Kontakt zur Mutter. Eine klassische Situation, um Lippenherpes zu übertragen, ist das vermeintliche „Reinigen“ des heruntergefallenen Schnullers mit dem Speichel eines Infizierten, den das Kind anschließend wieder in den Mund nimmt.
Einmal im Körper angekommen, verbleiben sie dort ein Leben lang.
Solange unser Immunsystem stark und effektiv arbeitet, können diese Dauergäste gut in Schacht gehalten werden. Der eigentliche Ausbruch der Viren erfolgt meistens zu einer Zeit, wenn der Körper ein geschwächtes Immunsystem hat. Dadurch können sich die Viren im Körper leichter vermehren und es kommt zu einem Ausbruch.
Die Ursache eines geschwächten Immunsystems kann unterschiedliche Ursachen haben.
Dies können Stress, starke körperliche Belastung, heftige Temperaturunterschiede oder starke Sonneneinstrahlung sein. Aber auch Patienten, bei denen das körpereigene Immunsystem durch Medikamente heruntergefahren wurde, z.B. bei Transplantation oder einer HIV-Infektion, können sich nur schwer gegen den Ausbruch dieses Virus wehren.
In seltenen Fällen kann der Ausbruch eines Lippenherpes auch Entzündungen im Gehirn (Enzephalitis) auslösen.
Herpes-simplex-Virus 2 – Genitalherpes (HHV-2)
Beim Herpes-simplex-Virus 2 verhält es sich ein wenig anders. Dieser wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Betroffen sind dann Harn- und/oder die Geschlechtsorgane, wodurch dann Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen entstehen können.
Diese Erkrankung ist besonders gefährlich für Neugeborene, da bei ihnen bei einer Infektion mit diesem Virus die Erblindung drohen kann. Wenn die Mutter positiv auf den Herpes-simplex-Virus 2 getestet wurde, werden diese Kinder in der Regel mittels Kaiserschnitt entbunden.
Bei einer möglichen Infektion mit Genitalherpes ist umgehend ein Arzt zur Therapieeinleitung aufzusuchen, da ein Heilpraktiker hier nach dem Infektionsschutzgesetz Behandlungsverbot hat.
Varizella-Zoster-Virus (HHV-3)
Der Varizella-Zoster-Virus verursacht als Erstinfektion die Windpocken und als wiederaufflammende Infektion, später v.a. im Erwachsenenalter, die sogenannte Gürtelrose. Der Erreger wird mittels Tröpfcheninfektion übertragen und tritt typischerweise als Windpocken Erkrankung gerne bei Kindern auf. Wer einmal mit den Windpocken infiziert worden ist, genießt eine lebenslange Immunität – aber eben nur gegen die Windpocken. Die Erreger verschanzen sich nämlich dann in den Nervenzellen und brechen je nach Beschaffenheit des Immunsystems später als Gürtelrose wieder auf.
Die Gürtelrose kann typischer Weise mit Bläschenbildung (Herpes Zoster) aber auch ohne Bläschenbildung (Zoster sine) vonstatten gehen. Bei beiden Erkrankungen berichten die Patienten von enormen Nervenschmerzen, die sie oft nicht schlafen lassen, und die noch lange nach dem Abheilen der Bläschen bestehen können.
In meiner Praxis setze ich zur Behandlung einer Gürtelrose gerne Infusionen, Neuraltherapie oder die Bioresonanz ein, um den Patienten den Schmerz zu erleichtern.
Bei dem Verdacht auf Windpocken ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Dem Heilpraktiker ist nach dem Infektionsschutzgesetz die Behandlung von Windpocken untersagt.
Epstein-Barr-Virus (HHV-4)
Das Virus trägt seinen Namen nach seinen Entdeckern Michael Epstein und Murray Barr. Beim Menschen kann es unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. Ein erster Kontakt mit dem Virus führt zum „Pfeifferschen Drüsenfieber“, einer Erkrankung des Lymphgewebes, die vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vorkommt.
Für mehr Informationen siehe Epstein-Barr-Virus (verlinken)
Zytomegalie-Virus (HHV-5)
Auch beim Zytomegalie-Virus liegt die Durchseuchungsrate bei ca. 70%.
Empfänglich gegenüber der Ansteckung sind wieder Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie z.B. Frühgeborene, Menschen, die an HIV/AIDS erkrankt sind, oder über ein geschwächtes Immunsystem, z.B. aufgrund von Medikamenten, verfügen. Der Übertragungsweg geschieht durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen, bei der die Erreger über die Speichelflüssigkeit, das Blut, die Muttermilch, Samenflüssigkeit oder die Zervixflüssigkeit den Weg in den Organismus finden. Aber auch über Blutkonserven oder Gewebstransplantate wurden Ansteckungen mit dem Zytomegalie-Virus festgestellt.
Folgen einer solchen Erkrankung können anhaltende Darmentzündungen oder auch Netzhautentzündungen, die bis zur Erblindung führen können, sein. Bei frisch Transplantierten Patienten wurde im Fall einer Infektion das Transplantat ohne ersichtlichen Grund wieder abgestoßen.
Der Virus befällt die Epithelzellen der Speicheldrüsen, die dann unter dem Mikroskop aussehen wie Eulenaugen. Auch sie persistieren ein Leben lang im menschlichen Organismus. Der erste Kontakt mit diesem Virus verläuft oft inapparent, was bedeutet, dass der Patient nichts bis wenig von der Infektion bemerkt.
Unter einer Schwangerschaft kann ein solches Virus bei Erstkontakt der Mutter mit dem Erreger auch auf das ungeborene Kind übertragen werden, welches dann unter Umständen mit Hörschäden, einem geringen Geburtsgewicht, Gerinnungsstörungen oder gar körperlichen Behinderungen das Licht der Welt erblickt.
Diese Familie hat es in sich
Die Herpesfamilie ist eine „Bande“, vor der man sich nur schwer schützen kann, und man daher möglicherweise selber auch schon den ein oder anderen Herpesvirus in sich trägt.
Ein Grund mehr für ein starkes Immunsystem zu sorgen, denn ein Lippenherpes kann äußert quälend sowie schmerzhaft sein und ein Epstein-Barr-Virus, der immer wieder aufflammt, schwächt auf Dauer den gesamten Organismus.
Ich biete in meiner Praxis unter anderem einen Lymphozytentransformationstest an, um zu schauen, ob und wie hoch Sie mit den einzelnen Viren belastet sind. Für diesen Test benötige ich nur eine kleine Menge Ihres Blutes, das anschließend in einem Labor entsprechend untersucht wird.
Falls Sie interessiert sind oder Sie noch Fragen dazu haben,
· kontaktieren Sie mich bitte: nicole@bode-naturheilpraxis.de
oder vereinbaren Sie einen Termin in meiner Praxis unter: +49 5271-95 12 95 9